Mittwoch, 1. August 2012

So weit die Füße tragen

Istanbul!

Seit einer Woche bin ich wieder hier, und noch eine Woche mehr. So ungefähr... Am Montag werde ich mich mit einem lachenden und einem weinenden Auge ins Flugzeug nach Berlin setzen.
Aber eigentlich vor allem lachend. Das Abschiednehmen fällt nicht so schwer - in drei Monaten bin ich ja schon wieder hier! (Und zwar mit Leonardo Stipendium, jeeeha!)
Ich will euch gerne ausführlich von meiner Reise berichten, aber das wird wohl noch ein bisschen auf sich warten lassen - ein Monat ist lang, und besonders ein Monat auf Reisen ist nicht in 5 Minuten erzählt. Und das ganze dann aufzuschreiben... ei ei ei!
Aber hier will ich euch einen ersten Eindruck geben!

Ich bin von Istanbul aus am Schwarzen Meer entlang gefahren, bin bei Freunden von Freunden untergekommen, bin couch gesurft, bin mit zwei verrückten Spaniern gehitchhiked, habe die Grenze nach Georgien überquert und habe die ungemütlichste Nacht meines Lebens in einer Marshrutka, einem georgischen Minibus verbracht. Ich habe alte Bekannte in Tbilisi getroffen, bin in die Berge nördlich von Kutaisi gefahren und habe mit einer Menge Hippies den Vollmond bestaunt und Musik gemacht und mit Juan ein fantastisches Picknick am Strand von Kobuleti veranstaltet - mit dem Essen, dass uns ein von unserer Begeisterung für sein Land begeisterter Georgier geschenkt hat. Wir haben  die Cay-Felder (Tee-Felder) und -Fabriken in der nordöstlichsten Ecke der Türkei bestaunt, sind in Erzurum von einem Mann zu Cay und Keksen in sein sehr alters und sehr schönes Haus eingeladen worden, in eine Polizei-Kontrolle (auf der Suche nach PKK-Terroristen) geraten und haben letztendlich mit zwei netten LKW-Fahrern in ihrem LKW übernachtet. Ich bin nach Malatya gefahren, habe Mount Nemrut bestaunt, in Dogansehir die süßeste Großmutter der Welt kennen gelernt, habe in Iskenderun geschwitzt und eine Hochzeit gefeiert, Künefe gegessen und mir in Antakya die älteste Kirche der Welt angeguckt. Ich habe Mersin gesehen und bin mit dem Boot von Tasucu nach Zypern gefahren. (Die fahren da auf der linken Seite Auto!) Ich habe das gefühl, auf einer geteilten Insel und in einer geteilten Stadt zu sein, als sehr seltsam empfunden und Schweinefleisch gegessen - während in der Türkei der Ramazan (Ramadan) losging. (Ha ha!) Letztendlich bin ich mit einem Bus zurück nach Istanbul gefahren, was nur 15 Stunden gedauert hat. Und dann habe ich in Istanbul einfach jeden wieder getroffen... Ein paar übrig gebliebene Erasmus Studenten, einen Haufen Leute, die ich in den georgischen Bergen getroffen habe, alte Freunde, neue Freunde, und jetzt: faste ich. Einen Tag Ramazan für Dinah! (Das mit dem Essen ist nicht so das Problem, aber.. wieso darf ich bei über 30°C nichts trinken??? noch 3 Stunden...)


Also.
Bis ich euch ausfühlrich berichte und eine Menge Fotos zeige:
Hier seht ihr, wohin meine Füße mich im letzten Monat so getragen haben. Fragt nicht nach den Blasen, die ich im Laufe der Wochen so erdulden musste. Aber meine Füße (und ich) sind sehr glücklich und voller Energie! Jippiiee!

Bis bald!



So weit die Füße tragen - As far as my feet will carry me